Wespen und Wespenstich

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Im Spätsommer ist kaum ein Picknick im Freien möglich, ohne dass sich die kleinen Plagegeister im gelb-schwarzen Gewand dazu gesellen. Schnell stehen sie dann im Mittelpunkt und verbreiten nicht selten Angst und Schrecken. Dabei sind Wespen entgegen ihrem schlechten Ruf eigentlich recht friedlich und keinesfalls angriffslustig und aggressiv. Erst wenn sie sich bedroht fühlen stechen sie zu.


Es sind nur zwei von acht unterschiedlichen Arten- die gemeine Wespe (Wespula vulgaris) und die deutsche Wespe (Vespula germanica)- die im Sommer besonders unangenehm auffallen, sobald ihre Königin sie von ihren Arbeitspflichten entbindet. Im Gegensatz zu ihren Artgenossen lieben sie nämlich süße Getränke, Kuchen und Steak. Einer Kaffeetafel oder einem Barbecue können sie schlecht widerstehen. Bei Wespen im Anflug heißt es vor allem Ruhe bewahren.

Wodurch fühlen sich Wespen provoziert?

  • Wespen fühlen sich durch heftige und hektische Bewegungen bedroht. Man sollte deshalb nicht versuchen, sie durch Herumwedeln in der Luft zu verscheuchen.
  • An- oder Wegpusten ist nicht ratsam, denn im Wespennest gilt Kohlendioxid- das auch im Atem enthalten ist- als Alarmsignal.
  • Vorsichtshalber sollten Getränke mit einem Strohhalm statt direkt aus der Flasche getrunken werden
  • Nahrungsmittel sollten abgedeckt und Reste schnellstmöglich weggeräumt werden.
  • Nach dem Essen sollte Kindern der Mund abwischt werden, damit keine Wespen angelockt werden
  • Auch süßlich-fruchtige Parfüms oder Duftstoffe in Kosmetikartikeln- wie Sonnencreme, Shampoo oder Haarspray- können Wespen anlocken. Im Freien sollten solche Produkte von daher besser vermieden werden und lieber geruchsneutrale Kosmetik genutzt werden.
  • Wespen lieben bunte und schwarze wallende Kleidung. Von daher ist langärmelige, geschlossene und enge Kleidung empfehlenswert
  • Um Wespen, Bienen und andere Insekten aus dem Haus zu halten, ist es ratsam Fliegengitter an Fenstern und Türen anzubringen.
  • Wespen halten sich gerne in der Nähe von Obstbäumen, blühenden Blumen und Klee auf. Im Garten sollte man in deren Nähe sicherheitshalber Schuhe tragen und Obst rechtzeitig abernten und aufsammeln

Wespen fernhalten

Ein guter Trick um Wespen auf Abstand zu halten: Bieten Sie ihnen zur Ablenkung ein eigenes Minibuffet an!© Klicker/ PIXELIO

  • Die Entfernung zum eigenen Essbereich sollte etwa fünf bis 10 Meter betragen.
  • Überreife Weintrauben sind für eine solche Ablenkfütterung besonders geeignet.
  • Alternativ geht auch verdünnter Honig, allerdings ist der schnell aufgezehrt und lockt auch Bienen an.


Unverdünnte Marmelade oder reiner Honig eigenen sich nicht sie machen Wespen aggressiv.


Wespenstich

Ein Wespenstich ist unangenehm, er schmerzt, juckt und schwillt um die Einstichstelle an. Nach zwei bis drei Tagen klingt der Stich wieder ab und ist ungefährlich. In der Wunde verbleibt nach einem Wespenstich kein Stachel. Die Wespe zieht ihn- im Gegensatz zur Biene- wieder aus der Haut, um gegebenenfalls erneut zustechen zu können.

  • Kühlen der Wunde hilft, die Schwellung und den Schmerz zu lindern. Eis oder Kühlakkus sollten nie direkt auf die Haut aufgelegt werden sondern vorher immer in ein Tuch gewickelt werden.Es kann sonst zu Erfrierungen kommen.
  • Auch Umschläge mit Essiglösung oder Zwiebelscheiben sind wohltuend und geeignete Hausmittel, um die Schwellung zu mindern
  • Imker schwören auf gesättigte Salzlösung, mit der sie betroffene Stelle betupfen. So eine Lösung ist schnell hergestellt- man befüllt dazu ein kleines Fläschchen zur Hälfte mit Salz und gießt den Rest mit warmem Wasser auf.
  • Nachdem die Wunde gekühlt ist, helfen antiallergisch wirkende Salben oder Cremes.


Wespenstich im Mund- und Rachenraum können lebensbedrohlich sein

Da durch das Wespengift die Atemwege zuschwellen können. In diesem Fall sollte sofort ein Rettungsarzt gerufen werden. Der Gestochene sollte als Erstmaßnahme Eiswürfel lutschen und außerdem kalte Umschläge auflegen.

Wespenstich Allergie

Bei einer allergischen Reaktion kann der Stich einer Wespe lebensgefährlich sein.

Innerhalb weniger Mitnuten entwickeln sich allergische Symptome am ganzen Körper. Hierzu gehörenJuckreiz, Rötungen, Schwellungen, Quaddeln, Engegefühl im Hals, Luftnot, Schwindel, Übelkeit und Kreislaufschwäche bis hin zum Schock mit Bewusstlosigkeit. Ohne sofortige ärztliche Hilfe kann ein anaphylaktischer Schock tödlich enden.

Wer um die Insektengiftallergie weiß, sollte im Sommer immer ein Set mit Notfallmedikamenten für Sofortmaßnahmen griffbereit haben. Wenn ein Allergiker gestochen wird sollten sofort ein Notarzt gerufen und die Medikamente verabreicht werden.

Wespengift besteht aus vielen Komponenten, darunter Histamin, Enzyme und Serotonin. Diese Stoffe sind dafür verantwortlich, dass die Haut an der Stichstelle anschwillt, juckt und schmerzt.

Wespen können außerdem auch Krankheitserreger übertragen. Es sollte ein ausreichender Tetanusschutz bestehen sein und der Wundverlauf genau beobachtet werden, damit im Zweifelsfall rechtzeitig ein Arzt aufgesucht werden kann.