Vorsicht beim Geschenkekauf

Vorsicht beim Geschenkekauf: Spielende Kinder © Gennadiy Poznyakov - istock.comAlle Jahre wieder werden die Warnungen in der Weihnachtszeit lauter, dass Eltern beim Einkauf der Weihnachtsgeschenke auf Sicherheit und die Inhaltsstoffe achten sollen. Denn schließlich sollen die Kleinen doch lange etwas von den Überraschungen unter dem Tannenbaum haben und sich weder verletzen noch krank davon werden.

Rund 200.000 Kinderunfälle im Haushalt werden jährlich registriert, wie die Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder e.V.“ bekannt gibt. Bei der Hälfte der Unfälle sind Produkte wie Spielzeug oder Kindermöbel direkt beteiligt. Kleinteilige, schadhafte und gefährliche Kinderspielzeuge und Kinderkleidung und -möbel haben auf dem Gabentisch und im Kinderzimmer nichts zu suchen.

Besonders die Meldungen über Rückrufaktionen und persönliche Erfahrungen mit mangelhaften Produkten sorgen für Verunsicherung bei den Eltern, die ihren Kindern ja eigentlich nur eine Freude bereiten wollen.

EU-Spielzeugrichtlinie

Abhilfe soll die ab Juli 2011 geltende EU-Spielzeugrichtlinie schaffen: Sie wird rechtlich festlegen, was erlaubt und was verboten ist. Einige Beispiele: Hersteller müssen spätestens ab dann Gefahrenhinweise deutlich erkennbar deklarieren, für Kleinteile bei Spielzeugen gelten strengere Vorschriften und krebserregende, erbgut- und fortpflanzungsgefährdende Stoffe sowie 55 allergene Duftstoffe sind künftig verboten.

In Deutschland ist man sich einig über strengere Richtlinien, inwieweit die EU mitzieht, bleibt abzuwarten. Eine weitere Frage bleibt, wie und wer die Überwachung und Bestrafung geregelt werden soll.

Solange bis klare Regeln da sind, liegt es bei den Eltern, gefährliches Spielzeug zu melden. Die Internetseite www.icsms.org sammelt Hinweise von Verbrauchern über gefährliche Produkte. Die zuständigen Behörden prüfen die Produkte und veranlassen gegebenenfalls Rückrufaktionen.

Hinweise für den Weihnachtseinkauf

  • Beratung und Erklärung vom Fachpersonal nutzen
  • Werbeaussagen kritisch hinterfragen –
  • verschiedene Anbieter vergleichen
  • bei „Preisknüllern“ vorsichtig sein
  • Produkt prüfen: Wie riecht es? Hat es scharfe Ecken oder Kanten? Ist das Produkt stabil und robust? Können sich Kleinteile ablösen? Passt das Produkt zu meinem Kind?
  • Hersteller- und Importeurangaben überprüfen – Gebrauchsanweisung lesen
  • Sicherheits- und Warnhinweise ernst nehmen

TV-Tipp: Das SWR-Verbrauchermagazin „Marktcheck“ sendet am 2.12.2010 um 21 Uhr einen Beitrag über Schadstoffe in Kinderspielzeug. Im Studio ist der Stiftung Warentest-Experte Dr. Holger Brackemann.

Weitere Informationen auf: www.kindersicherheit.de und www.elternforum-kindersicherheit.de