Haare waschen mit Geschrei – Wie im Bad wieder mehr Ruhe einkehrt

Haare waschen Baby © 2010 iStockphotoDas ist aber auch blöd: Da wird einem der Kopf nass gemacht, man friert in dieser riesigen Badewanne und Mama hängt mit vor Anstrengung verzerrtem Gesicht über einem und fuchtelt mit so einem doofen Zeug rum, von dem man genau weiß, dass es in den Augen brennt. Wer würde da nicht kreischen? Ab einem gewissen Alter entwickeln Kinder eine regelrechte Abneigung gegen das Waschen, gegen das Haare waschen ganz besonders. Diese Phase sollte man – wie alle Phasen des Nachwuchses – mit Geduld, Kreativität und einer Prise Humor meistern.

Herausfinden was das Kind stört

Versetzen Sie sich doch mal in die Lage ihres Kindes. Was könnte es sein, was das Kind stört? Ist das Badezimmer genug geheizt? Ist das Badewasser zu kalt oder zu warm? Brennt dem Kind das Shampoo in den Augen? Bekommt es vielleicht Angst, wenn man es etwas nach hinten legt, um ihm die Haare zu waschen? Manche Kinder bekommen auch Panik, wenn ihnen unvermittelt Wasser über Augen, Nase und Mund läuft – das fühlt sich dann ein bisschen so an, als bekäme man keine Luft. Einmal passiert, kann dies eine negative Erinnerung an das Waschen im kindlichen Verstand verankern. Nun wehrt es sich jedes Mal, wenn es wieder in eine ähnliche Situation kommt.

In der Trotzphase kann es auch sein, dass das Kind einfach allem widersprechen muss, was die Eltern wollen. Da wehrt sich der kleine Revolutionär eben auch gegen das Haare waschen. Auf dieses Machtspiel sollte man sich gar nicht erst einlassen, denn so ein kleiner zweijähriger Aufwiegler kann Mama oder Papa die Position sowieso nicht streitig machen. Besser ist es in jedem Fall – ob Trotzphase oder negative Prägung –, dass man das Haarewaschen mit kreativen Ablenkungsmanövern zu einem lustigen Ereignis für Eltern und Kind macht.

Seltener waschen

Bei kleinen Kindern müssen die Haare nicht jeden Tag gewaschen werden, Dermatologen wissen, dass es für die junge Kopfhaut der Vorkindergartenkinder sogar besser ist, wenn sie nur einmal in der Woche die Shampooabreibung bekommt. Denn zu viel Seife kann die natürliche Flora der Haut zerstören, damit wird die Anfälligkeit für Hautkrankheiten erhöht. Außerdem sollte man generell auf starke Shampoos verzichten. Ein mildes Kindershampoo, das nur wenige Duftstoffe enthält, ist viel angenehmer für den Nachwuchs. Denn dieses brennt nicht in den Augen und auch die überreizenden Parfüms, die manche Kinder als negativ empfinden, sind nicht enthalten.

Shampoospiele

Gemeinsam mit dem Kind in die Wanne zu steigen und im warmen Wasser zunächst mit den Puppen oder Booten zu spielen, ist an sich schon ein Ereignis, aber dann auch noch Shampoofrisuren zu stylen, schlägt das sonst so langweilige Haarewaschen um Längen: Stellen Sie dazu einfach einen Spiegel in der Nähe der Wanne auf und zeigen Sie zunächst an ihren eigenen Haaren, wie man sie nass machen kann, sie dann einseift, um anschließend aus dem Schaum zum Beispiel eine Elvis-Tolle oder Teufelshörnchen zu formen.

Nun ist der Sprössling an der Reihe, vielleicht möchte das Kind sich auch alleine die Haare shampoonieren, helfen Sie ihrem Kind da, wo es alleine nicht weiterkommt und genießen sie die Schaumparty. Stressiges Haarewaschen ist da Schnee von gestern.

Wie wäre es mal mit einem Ortswechsel zum Haarewaschen?

Spielen Sie mit ihrem Kind doch mal Friseur. Zunächst werden die Haare fein gekämmt und mit Spangen verziert, dann müssen sie natürlich auch noch gewaschen werden – eben wie beim echten Friseur. Dazu darf das Kind sich gemütlich über die Küchenspüle oder den Rand der Dusche lehnen (mit ein paar Kissen und Handtüchern bekommt man auch eine bequeme Position hin).

Nun werden die Haare erst sanft nass gemacht – bleiben Sie dabei immer im Spiel, in dem Sie dem Kind zum Beispiel erzählen, dass sie nun eine sanfte Kopfmassage machen, damit die Frau Kundin sich auch so richtig wohl fühlt –, dann wird das Shampoo sanft einmassiert und schließlich wird der Schaum ausgespült. Anschließend wird alles trocken geföhnt und die Kundin verlässt mit toller neuer Frisur „den Laden“, natürlich erst nachdem sie mit Spielgeld bezahlt hat. Wichtig: Wie beim echten Friseur sollte man darauf achten, dass weder in die Ohren, noch in die Augen Wasser läuft.

Überhaupt mögen es viele Kinder gar nicht, wenn in die Nase, die Ohren oder die Augen beim Haare waschen Wasser rinnt. Ein witziger Trick ist daher der Gebrauch einer Taucherbrille, damit kann sich Junior vor dem Wasserangriff schützen und auch gleich mal einen Tauchrundgang in der Badwanne hinlegen. Die prasselnde Dusche wird dann eher zu einem Aqua-Erlebnis, als einem Horrortrip.